„Eine durchweg positive Erfahrung“

Mein Praktikum fand im St. Claraspital in Basel in der Schweiz statt: Es ist neben dem Universitätsspital eines der zwei großen Krankenhäuser in Basel-Stadt. Es unterhält ein Tumorzentrum und, gemeinsam mit dem Universitätsspital, ein Bauchzentrum, welches sich mit gastroenterologischen Krankheitsbildern befasst.

Mein Praktikum absolvierte ich auf einer viszeralchirurgischen Station, auf welcher Patienten auf ihre Operationen im Bauchraum vorbereitet und nach ihnen überwacht werden. Die Patienten auf der Station besuchten das Krankenhaus fast ausschließlich, nachdem bei ihnen ein Tumor entdeckt wurde. Im Zuge des Praktikums konnte ich auf einen Tag die Anästhesiepfleger im Operationssaal begleiten und auch ein Da-Vinci-Operationssystem im Einsatz erleben, wodurch der Operateur für den Großteil der Operation durch einen Roboter durchführt. Pflegefachkräfte in der Schweiz arbeiten üblicherweise 42 Wochenstunden in Neun-Stunden-Schichten. Diese zusätzliche Stunde wird genutzt um die Dienstzeiten von Früh- und Spätdienst zwischen 14 und 16 Uhr parallel laufen zu lassen, sodass eine ausgiebige Übergabe am Patientenbett möglich ist.

Die Ausbildung zur diplomierten Pflegefachkraft, dem Äquivalent zur Ausbildung zur Pflegefachkraft in Deutschland, findet in der Schweiz an einer höheren Fachschule statt und kann nach dem Erreichen der Matura, dem Schweizer Abitur, begonnen werden. Positiv aufgefallen ist mir, dass die Stationen gut mit Praxisanleitern besetzt sind; Auszubildenden arbeiteten in jeder Schicht mit einer solchen zusammen.

Es war eine durchweg positive Erfahrung, den Alltag von Pflegefachkräften in einem anderen Land kennenzulernen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die pflegerischen Tätigkeiten in der Schweiz etwas umfangreicher sind, so sind Pflegefachkräfte beispielsweise auch für das Legen von Venenkathetern und dem Anhängen von Blutkonserven zuständig. Zumindest die von mir besuchte Station verfügte auf je zwei Pflegefachkräfte einen Pflegehelfer, in der Schweiz „Assistent
Gesundheit und Soziales“, welcher viele Tätigkeiten, wie das Messen von Gewichten oder die Unterstützung bei der morgendlichen Körperpflege übernahm.

Matthias Mühl

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